Besetzungsänderung:- Karina Repova übernimmt die Rolle der Piacere für die erkrankte Ulrike Malotta
Jahr für Jahr begeistert das Ensemble Mattiacis unter der Leitung von Thomas de Vries das Publikum der Internationalen Maifestspiele mit immer wieder überraschend neu zum Leben erweckter Alter Musik. In diesem Jahr widmet sich das Ensemble dem Werk eines Großmeisters: Georg Friedrich Händels erstes italienisches Oratorium »Il trionfo del Tempo e del Disinganno« erzählt die Geschichte eines allegorischen Wettstreits zwischen Piacere – dem Vergnügen, Tempo – der Zeit – und Disinganno – in etwa der Ent-Täuschung, also Erkenntnis. Das klingt zugegebenermaßen ziemlich verkopft, der 21-jährige Händel sah aber das dramatische Potential in dem Stoff und entwickelte seine Kunst, in seinen Arien tiefe psychologische Zustände zu beschreiben, zu einer ersten Blüte. Im Schaffensrausch schuf er eine geniale Melodie nach der anderen. Mehrere der Arien, die er für »Trionfo« komponierte, verwendete er in seinen späteren Werken wieder, so etwa das berühmte »Lascia ch’io pianga« in » Rinaldo«. Und so wirkt sein erstes italienisches Oratorium aus heutiger Sicht wie ein Best-of der schönsten Händel-Arien. Das Ensemble Mattiacis führt das Werk in exquisiter Sängerbesetzung auf.